Vero Wendland

Rezension des Kulturjournalisten und Regisseur Thomas Honickel


"Aus der Farbe heraus"


Die Künstlerin Vero Wendland arbeitet ganz aus der Farbe heraus und mit der Farbe. Die unterschiedlich großen farbigen Ovale,

die sie mit großzügigem Malgestus in Schichten auf ihre Großformate aufträgt, bieten dem menschlichen Auge Reiz wie Orientierung. Augenreiz entsteht schon durch die Bildkomposition aus polymorphen Formen, zu denen die Ovale durch den wiederholten, sich

gelegentlich überlappenden Farbauftrag mitunter mutieren. Orientierung bieten dagegen die Farbharmonien aus dunklen Blautönen,

in die immer wieder wie als Ausrufezeichen ein Gelb, ein Karmesinrot oder sogar ein zartes Violett gestreut sind. Der Raumeindruck

der Bilder ist nahezu dreidimensional, die Farbbeutel scheinen im Raum ein Eigenleben zu führen, sie schweben, tanzen, scheinen

näher zu kommen oder sich zu entfernen in einem stetigen Rhythmus. Es ist eine Polyphonie aus Farben, ein Auf und Ab an Spannung

und Dynamik, die Vero Wendland mit ihren Farbklängen erreicht.


Dachten wir zuerst noch an die chromatischen Scheiben des Malers E. W. Nay, so erkennen wir im nächsten Moment, dass es hier noch andere Vorbilder aus der zeitgenössischen Kunst geben muss. Die Materialität dieser Bilder hat etwas flüchtiges, der Farbauftrag erfolgt offenbar so naß, dass Farbnasen belassen und damit zu einem zusätzlichen ästhetischen Reiz werden, dem Pinselduktus eignet zuweilen

etwas zeichnerisches, so als wäre schnell eine Wachskreide auf Papier ausprobiert worden.

Günther Förg hat vor einigen Jahren neue Bilder vorgelegt, die reine zeichenhafte Farbstudien waren und – aus entsprechender

Entfernung betrachtet – durchaus auch Arbeiten auf Papier hätten sein können. Auch Cy Twomblys münchner „Lepanto“-Zyklus

verdankt sich ja ganz der Intensität und Leuchtkraft seiner Farben, deren Organisation wiederum durchaus etwas zeichnerisches hat.

Diese malerische Strategie ist so etwas wie das unverwechselbare Markenzeichen Twomblys geworden.


Vero Wendland, eine Schülerin des sanften Farbgurus Jerry Zeniuk, hat sich bewusst in diese Traditionslinie gestellt.

Ihre großformatigen Bilder leben von einem großzügigen Farbauftrag und einer lebendigen Struktur aus klaren Farben,

in ihrer Gesamtheit sind sie einer zeitlosen Ästhetik verpflichtet, die über allen Moden und Stilen steht. Sie sind wie reine Musik,

so als wäre für ihr Farbenspiel eine gültige Partitur gefunden worden.

Acryl auf Papier 170 x 200 cm

  Acryl auf Leinwand 220 x 190 cm

   Acryl auf Leinwand 200 x 120 cm

 

Diptychon_Acryl auf Leinwand 60 x 170 cm

Acryl auf Leinwand 50 x 60 cm

Acryl auf Leinwand 70 x 50 cm

Acryl auf Leinwand 40 x 50 cm

Acryl auf Leinwand 60 x 50 cm

Acryl auf Leinwand 70 x 50 cm

Acryl auf Leinwand 150 x 180 cm

Acryl auf Leinwand 160 x 160 cm

Acryl auf Papier 150 x 220 cm

Acryl auf Leinwand 50 x 50 cm

Acryl auf Leinwand 100 x 80 cm

Acryl auf Leinwand 100 x 80 cm

Diptychon_Acryl auf Leinwand 155 x 260 cm

Acryl auf Papier 70 x 100 cm

Acryl auf Papier 70 x 100 cm

Acryl auf Papier 70 x 100 cm

Acryl auf Papier 70 x 100 cm

Acryl auf Papier 70 x 100 cm

Acryl auf Papier 70 x 100 cm

Acryl auf Papier 70 x 100 cm

Acryl auf Papier 70 x 100 cm

Acryl auf Papier 70 x 100 cm

Acryl auf Leinwand 80 x 100 cm

Acryl auf Leinwand 80 x 100 cm

Acryl auf Leinwand 65 x 80 cm

Acryl auf Leinwand 65 x 80 cm

Acryl auf Leinwand 75 x 60 cm